ACHTUNG!

Liebe Besucher/innen des Familienzentrums,

das Elterncafé findet an jedem ersten Donnerstag im Monat ab 16.30 Uhr statt.

Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Wir freuen uns auf Sie.

Ihre Kinderstube Ährenkorn e.V.

 

„Wer Pädagogik in sich aufnehmen will, der schreibe sich vor diese Pädagogik als Motto: Durchdringe dich mit Phantasiefähigkeit, habe den Mut zur Wahrheit, schärfe dein Gefühl für seelische Verantwortlichkeit.“
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Rudolf Steiner

UNSERE GRUNDLAGE

 DIE WALDORFPäDAGOGIK

    Rudolf Steiner, Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik

Das Menschenbild der Anthroposophie, das der Waldorfpädagogik zugrunde liegt, sieht den Menschen gegliedert in Leib, Seele und Geist. Der pädagogische Umgang orientiert sich ganzheitlich an dieser Dreiheit des Menschen, an den vier Wesensgliedern und an den Entwicklungsstadien des Menschen. Zu diesem Menschenbild gehört auch der Gedanke von Reinkarnation und Karma, das ist vielleicht der wesentlichste Unterschied zur traditionellen Pädagogik. Die geistige „Substanz“ des Menschen ist unsterblich, sie lebt und entwickelt sich in neuen Inkarnationen weiter. Der Mensch ist für sein Schicksal selbst verantwortlich und hat die Aufgabe, es hier auf der Erde zu gestalten.

Die Begegnung mit dem Kind wird besonders für den Erzieher zur Frage der Selbsterziehung, denn er soll dem Kind je nach Entwicklungsstand als Vorbild, Autorität oder Gegenüber dienen. Für den Pädagogen steht die Frage im Vordergrund, wie kann ich dem Kind helfen, seine eigene Individualität zu entdecken und zu entfalten. Um dem Kind dabei helfen zu können, ist die eigene Weiterentwicklung des Pädagogen Voraussetzung. Rudolf Steiner hat dafür einen Schulungsweg beschrieben.

Waldorfpädagogische Betreuung von Kindern unter 3 Jahren

In unserem Waldorfkindergarten Kinderstube Ährenkorn e.V bieten wir auch die Betreuung von unter dreijährigen Kindern an (Kleine Gruppe).
Das Konzept der Waldorfpädagogik verfolgen wir auch bei beiden Altersgruppen konsequent, mit einigen Besonderheiten, was dessen Umsetzung im Alltag betrifft: 

Während des Freispiels mit altersentsprechenden Materialien zum Krabbeln und Klettern auf dem Boden wird ein vollwertiges Frühstück vorbereitet.
Der pflegerische Teil mit Wickeln und Umkleiden nimmt einen großen Teil des Vormittags in Anspruch und bedarf der besonderen Aufmerksamkeit und liebevollen Hinwendung der Erzieherin. Dies ist eingebettet in eine intensive Beziehungsarbeit, die Voraussetzung ist für eine gelungene Kindergartenzeit. Geschichten, Lieder, Fingerspiele und Schoßreiter gehören hier zum Tagesablauf, abgestimmt auf das Alter, die Jahreszeit und die entwicklungsbedingte Fähigkeit zur Konzentration, ebenso wie die Möglichkeit, sich im Alltagsleben zu erproben um Vertrauen in das eigene Handeln zu erfahren Schlafen und Ruhen im Kindergarten: Nach dem Mittagessen bieten wir für die jüngeren Kinder die Möglichkeit zu schlafen, denn neben der körperlichen Erholung ist der Schlaf essentiell nötig für die Verarbeitung des Erlebten und Erlernten.

Märchenzeit

Der Märchenkreis ist der Abschluss des Vormittags im Kindergarten. Rund um den „Jahreszeitentisch“ im Stuhlkreis sitzend, erzählt die Erzieherin ein Märchen oder eine kleine rhythmische Geschichte. Das Märchen, die Geschichte wird über einen längeren Zeitraum erzählt. Die Wiederholung lässt die Kinder ganz eintauchen in die Bilder der Geschichten und in die Rhythmik der Sprache. Mit einem Lied zur Jahreszeit endet dieser Teil des Tages.

Spielzeug

Das Spielzeug im Waldorfkindergarten ist schnell aufgezählt, denn es handelt sich um Gegenstände und Materialien, die die Phantasie der Kinder anregen und lebendig machen. Es sind Tücher, Bretter, Holzklötze, Körbe, Muscheln, Kastanien, Tannenzapfen, ein paar gestrickte oder geschnitzte Tiere, einige einfache Stoffpuppen, eine Einrichtung für die Puppenstube, Nadel, Faden, Wolle, Spielständer, Stühle und Tische. Dies ist sozusagen das „Urmaterial“, aus dem man fast alles herstellen kann.
Die Sinne der Kinder werden vielfältig angesprochen. Das Kind erlebt den unterschiedlichen Sinneseindruck, wenn es einen Stein in die Hand nimmt, die Kühle, Schwere und Glätte spürt, oder einen Tannenzapfen, der viel wärmer ist, aber keine geschlossene Oberfläche hat, der rau ist und vielleicht noch ein bisschen nach Wald riecht.Die Bauklötze aus Aststücken sind alle unterschiedlich breit und hoch, manche sind auch etwas schief oder haben ein kleines Astloch an der Seite. Es ist schon schwierig, da das richtige Gleichgewicht zu finden. Aber sie sind vielfältig zu gebrauchen, ein Aststück hat eine Gabel und kann als Tor oder Brunnen dienen, ein anderes sieht aus wie ein Wagen, kann aber auch als Telefon dienen.
Da das Kind im ersten Jahrsiebt seine Umwelt allein durch tätiges Miterleben ergreifen und begreifen lernt, setzen wir in unserem Kindergarten keine Medien wie z. B. Hörspiele, Videos etc. ein. Lediglich schön gestaltete Bilderbücher gehören zu unserer Ausstattung. Wir sind im Kindergarten darum bemüht, den Kindern eine häusliche, harmonische Umgebung zu schaffen, denn lebendiges menschliches Miteinander ist keinesfalls durch Technik zu ersetzen.

Reigen

Ausgewählte Verse und Lieder zur Jahreszeit werden durch sinnvolle Gesten begleitet und zu einem freien rhythmischen Spiel gestaltet. Durch den Wechsel von Sprache – Musik, laut –leise, groß – klein, ruhig – bewegt, erhält der Reigen seinen Spannungsbogen. Die Freude an dem musikalisch-rhythmischen Element überträgt sich auf die Kinder, die nachahmend diese Gesten aufgreifen. Der Reigen bietet eine gute Möglichkeit für die Pflege von Sprache, Musik und sinnvoller Bewegung.

Mahlzeiten

Das Frühstück wird während der Freispielzeit aus vollwertigen Produkten und frischem Obst zubereitet, die Kinder helfen dabei. Dazu wird Tee gekocht. Der Tisch wird schön gedeckt, und alle essen nach einem Dank an die Schöpfungskräfte von Sonne und  Erde. Jedem Wochentag ist eine Getreidesorte zugeordnet, Weizen, Reis, Hirse, Hafer, Gerste oder Roggen, so dass sich daraus ein Frühstücksplan ergibt, der sich jede Woche wiederholt. So bekommen die Kinder ein Frühstück angeboten, das ihnen schmeckt, gesund und nahrhaft ist, da unsere Nahrungsmittel vom nahe gelegenen Biobauernhof geliefert werden. Das Mittagessen beziehen wir vom Gemeinschaftskrankenhaus, das mit zumeist in biologisch-dynamischer Anbauweise produzierten Lebensmitteln kocht und mittlerweile einen speziell für Kinder entwickelten Speiseplan anbietet.  Für die ganz kleinen Kinder kochen wir selber.
Am Nachmittag wird noch Obst gereicht.

Spielen im Freien

Im naturnahen Außengelände haben die Kinder vielfältige Spiel-und Bewegungsmöglichkeiten. Nicht nur bei gutem Wetter ist das Spiel in der Natur ein fester Bestandteil im Tagesablauf und bietet den Kindern ein reiches Angebot an Sinneswahrnehmung ohne Reizüberflutung. Ergänzt werden diese Möglichkeiten 1x wöchentlich durch ausgiebige Wanderungen in den nahe gelegenen Tremoniapark.

Eurythmie und Sprachförderung

Eurythmie ist beseelte Bewegung – sichtbare Sprache und bewegter Gesang. Sie ist eine ganzheitliche Bewegungskunst, in der die Kinder nachahmend in altersgemäße Bilder aus Märchen und Geschichten eintauchen und diese aktiv mitgestalten.Die Bewegungen in der Kindereurythmie  gehen von den Lauten (d.h. Vokalen und Konsonanten) unserer Sprache aus. Die Texte unterstützen mit Rhythmus und Reim die Entwicklungsprozesse des Kindes.
Kindereurythmie findet wöchentlich durch eine speziell ausgebildete Eurythmistin statt. Sie ist Bestandteil der pädagogischen/künstlerischen Arbeit des Waldorfkindergartens.
Somit wird deutlich, dass in unserer Einrichtung die Sprachförderung im Alltag integriert ist; auch Kinder mit Migrationshintergrund können so spielerisch an die deutsche Sprache herangeführt werden.
Dadurch, dass wir immer im Gespräch mit den Kindern sind, finden sie hier die Möglichkeit, im Alltag ihre Bedürfnisse und Wünsche zu äußern.

Jahreszeitentisch

Dies ist ein Platz der Stille und Ehrfurcht für die Kinder im Kindergarten. Der Jahreszeitentisch wird der jeweiligen Zeit angepasst, gestaltet und stellt eine willkommene Ergänzung zur Feier der Jahresfeste dar. Wir nehmen an ihnen die Freude des Wiedererkennens wahr. Je nach Jahreszeit kann man diesen Tisch mit Blumen, Tüchern, Figuren, Püppchen, schönen Steinen oder einem Kunstdruck gestalten.

Rhythmus

Neben Vorbild und Nachahmung ist der Rhythmus eine weitere Säule in der Waldorfpädagogik. Der rhythmisch gestaltete Tag , d.h. der Wechsel zwischen freiem Spiel und geführten, gemeinsamen Aktivitäten, gibt den Kindern Sicherheit.
Der Wochenrhythmus mit den verschiedenen Mahlzeiten, den entsprechenden Frühstücksvorbereitungen, der Eurhythmie, dem Wasserfarbenmalen und dem Spaziergang vermittelt Kontinuität. Den großen Bogen des Jahreslaufes erleben die Kinder durch die Feste, Reigen, Lieder, Geschichten, besondere Backwerke und die Farbgestaltung des Jahreszeitentisches.

Der Umgang mit den sogenannten „Vorschulkindern“

Wir leben in einer Zeit, in der bei weiten Teilen der Bevölkerung Konsens darüber herrscht, dass schulische Inhalte bereits im Kindergarten vermittelt werden müssen. Unser Waldorfkindergarten lebt ein anderes pädagogisches Konzept.
Die Kinder sollen an die Herausforderungen der Gesellschaft und des Schulalltags spielerisch herangeführt werden und ihre Phantasie ausleben dürfen.
Unsere Gruppen sind altersgemischt aufgebaut. Die Vorschulkinder gehören in ihrem nun letzten Kindergartenjahr zu den „Großen“ und übernehmen Verantwortung für die „Kleinen“. Sie leisten Hilfe und unterstützen die jüngeren Kinder bei alltäglichen Tätigkeiten. Im Waldorfkindergarten werden die Kinder bei den anfallenden Aufgaben wie z.B. Tischdecken, Anziehen, Aufräumen, etc. von den Erwachsenen zur Mithilfe herangezogen. Auf diese Art trainieren die Kinder ihre Sozialkompetenz. Wir lassen auch den Vorschulkindern ausreichend Zeit für freies Spiel. Nach einer Phase, in der sich die „Großen“ scheinbar langweilen, beobachten wir, wie sich deren Spielfähigkeit weiterentwickelt, wenn solche Durststrecken zugelassen und nicht durch Lerninhalte oder „Bespaßung“ ersetzt werden.
Die Vorschulkinder beginnen, planvolle und zielgerichtete Rollenspiele zu inszenieren. Davon profitiert zum einen die emotionale Entwicklung, zum anderen die Fähigkeit, überlegt, konzentriert, ausdauernd und zielorientiert zu arbeiten.

Zu den Gepflogenheiten im Waldorfkindergarten zählt auch das Erteilen bestimmter „Privilegien“ an Kinder im Jahr vor der Einschulung. Zur Weiterentwicklung ihrer fein- und grobmotorischen Fähigkeiten erwartet die Kinder in ihrem letzten Kindergartenjahr eine ganze Reihe neuer und spannender Möglichkeiten. Weben, Malen, Fingerhäkeln, Sticken und Holzhandwerk fördern die Feinmotorik, die Auge-Handkoordination und schulen das ästhetische Empfinden.
Die grobmotorischen Fähigkeiten werden beim Stelzenlaufen und Seilspringen verbessert. Dem veränderten Bewegungsverhalten wird mit längeren Wanderungen Rechnung getragen. Im Frühsommer, wenn der erste Schultag in greifbare Nähe rückt, möchten wir besonders die kognitiven Fähigkeiten der Kinder anregen.
Nun stehen Erlebnisse mit Naturpädagogen, die Straßenverkehrserziehung mit der Polizei sowie Besuche bei der Feuerwache und auf dem Bauernhof auf dem Programm. Theorie und Praxis ergänzen sich optimal, wenn die Erfahrung mit praktischen Übungen gekrönt wird. Sei es beim Mitanpacken auf dem Bauernhof, dem Gang mit dem Polizisten oder der Innenraumbesichtigung eines Feuerlöschwagens – der Lernprozess erfolgt greifbar, nicht abstrakt oder auf „verkopfte“ Weise.
Unsere Kinderstube bietet eine spezielle Vorschulkindereurythmie an. Diese spezifische Bewegungskunst greift die veränderte motorische und seelische Situation der Vorschulkinder auf und wird im Rahmen der Binnendifferenzierung auch nur für diese Gruppe angeboten.
 

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Kinderstube Ährenkorn e.V.
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